Vietnam erlebt!

November 2017, Alice Walser

Mot Hai Ba Yooooo!

   


Zürich – Hanoi
Nach 14 Stunden in der Luft und einem Stopp over in Singapur landeten wir endlich in Hanoi. Auf dem Rollfeld begrüsste uns die Air Force One des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der anlässlich seiner Asientour in Hoi An weilte. Direkt nach Ankunft machten wir uns dann auf, die lebendige Hauptstadt zu entdecken. Schnell merkten wir, dass dies eine enorm aktive Stadt ist: Unzählige Mofas fahren auf gefühlten acht Spuren, das Überqueren der Strasse scheint auf den ersten Blick unmöglich. Augen zu und durch! Die Altstadt, besonders das Altstadtviertel der 36 Gassen, zieht uns in ihren Bann: Wie in anderen vietnamesischen Städten sind die Strassen nach den verschiedenen Gewerben aufgeteilt, die Strassennamen orientieren sich an den Dingen, die dort hergestellt und verkauft werden. Bekannt ist Vietnam unter anderem auch für sein Essen. Es gibt zahlreiche, lecker duftende Strassenstände, und als uns der Hunger packte, entschieden wir uns für ein traditionelles Bun Cha – Reisnudeln mit gegrilltem Schweinefleisch.

Um uns unter die Einheimischen zu mischen, liessen wir uns in einem kleinen Strassenrestaurant an einer Kreuzung nieder und genossen ein Bia Hoi – ein frisch gebrautes und gezapftes Bier. Der perfekte Begleiter, um auf kleinen Plastikstühlen das Treiben der Altstadt zu beobachten. Anschliessend bummelten wir über den Nachtmarkt, der mit seinen farbigen und günstigen Souvenirs lockt.   
Am nächsten Morgen fielen uns die vielen Parkanlagen auf, in denen sich die Einheimischen morgens früh treffen, um vor der Arbeit eine Runde Tai-Chi zu praktizieren, so auch beim Hoan Kim See. Nach einem Spaziergang am Ufer und Besichtigung des Schildkrötenturms erkundigten wir den Literaturtempel, die erste Universität Vietnams. Eigentlich würden wir zu gerne das Mausoleum Ho Chi Minhs besuchen, dieses ist aber aufgrund von Restaurationen jeweils zwei Monate pro Jahr geschlossen. Daher entschlossen wir uns, das geschichtsträchtige Hoa Lo Gefängnis, von den Amerikanern Hanoi Hilton genannt, zu besichtigen. Erbaut wurde das Gefängnis von den Franzosen, um vietnamesische Widerstandskämpfer zu inhaftieren und zu foltern. Während des Vietnamkrieges diente das Gebäude den Nordvietnamesen als Gefängnis für amerikanische Kriegsgefangene. Als Abschied von Hanoi besuchten wir eine der zahlreichen Rooftop Bars mit fantastischem Ausblick über Hanoi.
 


Hanoi – Halong Bucht
Während drei Tagen war die Dschunke unser Zuhause. Bereits wenige Minuten nach dem Einschiffen legten wir ab. Während wir uns am Buffet verköstigten, fuhr die Dschunke in gemächlichem Tempo Richtung Karstfelsen. Als erstes warteten Karsthöhlen drauf, mit dem Kajak erkundet zu werden. Am Nachmittag konnten wir – mit allen anderen Touristen – den ersten Karstfelsen besteigen. Nach dem Abendessen versuchten wir unser Glück beim Tintenfischen, erkannten aber schnell, dass uns die einheimischen Fischer mit ihrer einfachen und doch genialen Ausrüstung meilenweit überlegen sind. Am nächsten Morgen zog es uns bereits früh aus den Federn, da wie in Vietnam üblich, um 06.00 Uhr das morgendliche Tai-Chi startet. Gut gestärkt freuten wir uns auf den Tagesausflug mit deutlich weniger Touristen, da die meisten nach einer Nacht an Bord wieder zum Hafen zurückkehrten. Wir besuchten ein schwimmendes Dorf, wo aufgrund der drohenden Taifun-Gefahr nur noch ganz wenige Leute leben. Danach lernten wir spannendes über die Entstehung einer Perle beim Besuch einer Austernfarm. 

 


Hanoi – Hue
Da wir an Tagen knapp waren, flogen wir mit dem Flugzeug von Hanoi nach Hue, anstatt mit dem Nachtzug 12h zu reisen. Wir interessieren uns sehr für die geschichtlichen Hintergründe Vietnams, daher war für uns von Anfang an klar, dass wir die geschichtsträchtigen und engen Tunnelsysteme von Vin Moc auskundschaften möchten. Die angebotenen Touren ab Hue haben alle etwas gemeinsam: Riesige Busse, Guides mit dürftigen  Englischkenntnissen und mehr Zeit im Bus als vor Ort. Also beschlossen wir, am Vorabend eine Privattour zu buchen, um so zwar nicht alle möglichen Schauplätze anzusteuern, dafür entsprechend mehr Zeit bei den Einzelnen zu haben. Wir staunen nicht schlecht, als am nächsten Morgen ein original US Army Jeep vor dem Hotel auf uns wartete – und dazu ein junger Vietnamese mit ausgesprochen guten Englischkenntnissen, was in Vietnam Rarität ist.

Auf dem Weg zu den Vinh Moc Tunneln, eines der am stärksten bombardierten Gebiete während dem Vietnamkrieg, fuhren wir durch die ehemalige entmilitarisierte Zone. An der Brücke, welche früher die Grenze zwischen Nord- und Südvietnam bildete, machten wir einen Fotostopp und erfuhren mehr über die schrecklichen Kriegsgeschichten Vietnams: Pro Einwohner wurden im Laufe des Krieges etwa sieben Tonnen Bombenmaterial abgeworfen, wovon heute immer noch ein Drittel nicht explodiert und unentdeckt ist! Danach erreichten wir die Vinh Moc Tunnel. Beim Betreten des Tunnelareals ahnt man noch wenig, was sich hier verbirgt. Das Tunnelsystem misst fast drei Kilometer und wurde während 18 Monaten von blossen Händen gebaut. Es sind drei Etagen und umfasst die ehemaligen Wohnbereiche, Krankenhäuser, Gebärstationen, ein Theater und Kommandoräume. Die Tunnel sind eng und beängstigend und wir waren froh, als wir endlich wieder Tageslicht erblicken. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass sich hier bis zu 300 Personen teilweise über Monate in den Tunneln aufhielten, um überleben zu können.

 


Hue – Hoi An
Da uns die Fahrt im Jeep so gut gefiel, liessen wir uns über den Wolkenpass nach Da Nang und anschliessend Hoi An kutschieren. Leider machte uns an diesem Tag der Regen einen Strich durch die Rechnung. Hoi An, dass zwei Wochen vor unserer Ankunft noch mit einer grossen Überschwemmung zu kämpfen hatte, wird als romantisch verträumtes Dorf verkauft, weshalb sich entsprechend viele Touristen dort aufhielten. Vorbei war es mit dem ursprünglichen, ruhigen Norden Vietnams! Mühsam war auch der stetige Regen, so dass unser einzig paar Schuhe nie wirklich trocken wurde. Wir besuchten eine Kochschule und assen uns bei einer Food Tour durch 40 traditionelle Gerichte (und Schnäpse). In einer kubanisch anmutenden Bar blickten wir abends bei Live Musik auf den Tag zurück.

    

Hoi An – Phu Quoc
Von Hoi An flogen wir über Ho Chi Minh City nach Phu Qouc. Dieser Abstecher fühlte sich an wie ein paar Tage im Paradies! Das wunderschöne Green Bay Phu Quoc hatte erst vor wenigen Monaten eröffnet, dennoch war die Hotelanlage bereits reichlich bepflanzt und auch das andauernde Zirpen der Grillen liess einem in Mitten der Natur vermuten. Nach Bezug unseres Bungalows – direkt am Strand – frönen wir die nächsten Tage das «süsse Nichtstun». Wir genossen den wunderschönen Strand und das warme, glasklare Wasser, stürzten uns mit Taucherbrille und Schnorchel ins Vergnügen und liessen uns kulinarisch verwöhnen – die Suppe zum Frühstück garantierte ein grandioser Start in den Tag!

 


Phu Quoc – Ho Chi Minh City
Von der ruhigen Insel warfen wir uns in das Getümmel Ho Chi Minh Citys. Da Taxifahrt und Hotelbezug gar nicht unseren Vorstellungen entsprachen, schwand die Begeisterung für diese Stadt ziemlich rasch. Sie unterscheidet sich auch wesentlich vom Norden Vietnams, da Ho Chi Minh City eher den Weg zur globalisierten Welt sucht. Erneut informierten wir uns im Kriegsrestemuseum über die Geschichte des Vietnamkrieges.
Der Besuch des Museums ist jedoch nichts für schwache Nerven. Danach ging es zum Wiedervereinigungspalast und zum Markt, um die letzten Souvenirs zu kaufen. Als Abschluss unserer Vietnamreise tranken wir auf einer Rooftopbar einen exklusiven Drink. Eines ist sicher: Vietnam, wir kommen gerne wieder!

 


Stopover Singapur
Schon der Flughafen Changi ist fast eine Reise wert! Nach der umständlichen Immigration bewunderten wir erst den Schmetterlings- und Orchideengarten, bevor wir unser Hotel an der Clark Quay bezogen. Eines fiel sogleich auf: Obwohl wir erst anfangs Dezember hatten, spielten alle Kaufhäuser und sogar die Metro von früh bis spät Weihnachtslieder und überall stehen buntgeschmückte Plastiktannenbäume – ein komischer Anblick! Die Luftfeuchtigkeit war erdrückend und wir freuten uns auf die kühlen Garden by the bay und ihre Blütenpracht.
Am Abend stand das legendäre Raffles Hotel mit dem bekannten Singapur Sling und den Erdnüssen auf dem Programm – mit über 30 SGD pro Dollar ein stolzer Preis, doch es lohnte sich schon nur wegen der Atmosphäre! In den nächsten Tagen besuchten wir den botanischen Garten mit hunderten von Orchideen, feilschten in China Town und erstanden weitere Souvenirs in Little India.
 

  

 

 

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