11.12.2024

Reisebericht | Familien Abenteuer Atlantik Kanada

Abenteuer Atlantik-Kanada: Familie im Truck Camper

 

13. Juni – Ankunft

Nach einem langen Reisetag haben wir es geschafft, unter unseren Füssen liegt nun der Boden von Nova Scotia, CA. Schon im Anflug nach Halifax konnten wir ein paar Blicke auf die Provinz werfen: rundum Grün und voller Wälder, viele kleine Seen - nass und flach - ein Bild das wir so noch nicht kennen aus Kanada, aber es kaum erwarten können es zu erforschen! Die Einreise verlief problemlos, die Koffer waren auch schnell da und so ging es gleich beim Flughafen über die Passerelle ins Flughafenhotel.

 

14. Juni – Peggy’s Cove

Der grosse Tag, wir übernehmen den Truck Camper. Um 09:00 Uhr werden wir von Fraserway abgeholt, keine 30 Minuten später stehen wir vor unserem Daheim für die kommenden 25 Tage und werden von Hannes in Deutsch instruiert. Der neue Ford F350 und der Aufbau sind uns rasch vertraut und wir starten zum nahe gelegenen Walmart. Unser Weg führt uns südwärts nach Peggy's Cove. Wir erkunden das kleine aber heute sehr windige Örtchen gleich zu Fuss und parken beim Visitor Center. Es ist eine raue aber wunderschöne Gegend. Ein paar Minuten später spüren wir die Gegend um den Swissair 111 Memorial. Was da wohl genau passiert ist? Auf dem Campground angelangt werden erstmal die Einkäufe in Ruhe eingeräumt und zum Abendessen gibt’s Pasta und Bier. Wir sind noch immer etwas kaputt und geniessen die raue Stimmung.

 

15. Juni – Island Graves Provincial Park

Wir starten früh in den Tag - Jetlag lässt grüssen. Bereits vor 7 Uhr, macht Noelia den Campingplatz unsicher, respektive den Spielplatz. Das Wetter ist heute leider grau und nass. Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg der Küstenstrasse entlang in Richtung Norden.

 

16. Juni – Lunenburg – Thomas Raddell Provincial Park

Der heutige Start in den Tag war super! 06.30 Uhr - Storen rauf und es war blauer Himmel zu sehen! Nach dem Frühstück haben wir einen Spaziergang über den Campingplatz gemacht, die Aussicht auf das Meer genossen und mit ein paar anderen Campern ein paar Worte gewechselt. Danach ging die Fahrt los in Richtung Lunenburg auf der Leuchtturm-Route. Lunenburg ist ein «Must» auf dieser Reise. Ein schöner Ort direkt am Meer mit vielen kleinem Restaurants, Boutiquen und einem Museum über die Fischerei. Wir schlendern durch den Ort, bepackt mit Buggy und Rucksack. Die Zeit verfliegt und wir müssen weiter unser heutiges Ziel ist der Thomas Raddall Provincial Park welcher noch gut 1h weiter westlich liegt. Wir erreichen den Campingplatz gegen ca. 17 Uhr, Apero-Zeit und dann ab an den Grill. Wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.

 

17. Juni – Thomas Raddell Provincial Park

Nicht jeder Tag kann gut starten. Manchmal geht es einfach etwas länger als gedacht bis alle ready sind. Was in den Ferien ja auch kein Problem ist. Heute machen wir uns auf den Weg über die Lighthouse Route in die Gegend um Sherbourne und besuchen den Sandy Point Leuchtturm, einzigartig an ihm, er steht mitten im Wasser. Später fahren wir zum Day use Area und laufen dann gemütlich knappe 600m zum Strand. Leider hat sich das schöne Wetter verzogen, Wolken kommen auf und ein ziemlicher Wind. Doch das macht uns nicht viel, wir suchen uns ein möglichst windstilles Plätzchen und geniessen das Meeresrauschen. Zum Baden jedoch ist es uns doch zu kalt... Noelia geniesst aber den super feinen Sand und spielt mit den Muscheln.

 

18. Juni – Kejimkujik Nationalpark

Ab Thomas Raddel losgefahren gings erst mal Richtung «Leuchttürme» in der kleinen Stadt Liverpool, wir befinden uns ja auf der Lighthouse Route. Die Fahrt geht weiter zum Kejimkujik Nationalpark, unser nächster Halt. Im Visitor Center gibts wieder rundum viele Informationen, Tipps und Tricks und weiter geht's auf unseren Stellplatz auf dem Campingplatz. Nach einem kurzen Einrichten gehts dann gleich an den See, das Thermometer steigt auf 30 Grad und dagegen will was getan werden. Wir geniessen den Nachmittag am See, Baden und "Sandelen" zusammen, bevor wir bemerken das die Zeit mal wieder davon rannte. Kurze Zeit später sitzen wir am Camping, Michu und Noelia backen Schokokuchen und bereiten das Essen vor und gemeinsam geniessen wir den Abend.

 

19. Juni – Long Island

Bevor wir den Kejimkujik Nationalpark schon wieder verlassen müssen, machen wir heute noch eine kleine Wanderung zu den Mills Falls. Für mehr reicht die Zeit leider nicht. Es hätte unglaublich viele tolle Wandermöglichkeiten im Park oder auch Kanu/Kayak-Möglichkeiten. Es würde sich auf alle Fälle lohnen mehrere Tage zu bleiben, aber wie gesagt, für uns geht es weiter. In Digby ist heute waschen, tanken, einkaufen und lecker Mittagessen angesagt. Der Waschsalon ist mit einem kleinen Laden verbunden, das kommt uns gerade recht. Digby ist bekannt für frische Scallops, was uns zum leckeren Mittagessen bringt. Nach dem Wäschemarathon machen wir uns auf an die Waterfront, schlendern etwas dahin bis wir ein tolles Restaurant zum draussen essen finden. Mit vollen Bäuchen machen wir uns auf den Weg ans Ende von Long Island. Nach knapp einer Stunde fahrt, kommt ein Stopp an der Fähre, welche immer zur halben Stunde fährt, was wir nicht ganz bedacht haben und nun 20min warten. Noelia ist gerade froh um die Fahrpause, viel länger als eine Stunde fahren findet Sie nicht so toll. Etwas später als geplant sind wir dann gegen 5 Uhr auf dem Campingplatz, machen es uns gemütlich und geniessen den Abend ums Lagerfeuer.

 

20. Juni – Brier Island

Heute starten wir möglichst früh, da wir doch einiges an Programm haben. Es geht als erstes auf die Fähre nach Brier Island. Auch diese Fähre ist wie diejenige von gestern kostenlos und fährt 24h. Auf der Fähre und schon sind wir knappe 10 Minuten später auf der anderen Seite und fahren zu unserem ersten Ziel - zum Northern Light Leuchtturm. Dort machen wir eine kleine Wanderung zur Seal Cove. Die Seelöwen sind zwar etwas rar, wir haben lediglich zwei schwimmende entdeckt, die Gegend ist aber traumhaft. Weiter geht es danach zum Western Light Leuchtturm gleich auf der anderen Seite der Insel. Für mich der bis jetzt schönste Leuchtturm, typisch in Rot/Weiss gestreift. Das Wetter ist fantastisch heute. Wir geniessen ein kleines Mittagessen gleich beim Leuchtturm. Später geht es mit der Fähre wieder zurück nach Freeport, von da ca. 15min Fahrt bis zum Parkplatz vom Balancing Rock Trail. Eine 2,5km lange Wanderung bringt uns an die Küste und dann noch sicher 300 Treppenstufen runter zum bekannten Balancing Rock, einem über 20 Tonnen schweren Vulkanstein der zu balancieren scheint.

 

21. Juni – Blomidon Provincial Park

Zum ersten Mal haben wir nun eine längere Autofahrt hinter uns, von Long Island bis hoch zum Blomidon Provincial Park. Eine kleine Änderung gab es, seit Long Island gabs am Strassenrand nur Bäume und Wälder, nun endlich lichtet sich alles etwas und wir können mal Felder und Wiesen sehen, ja sogar das Meer. In Blomidon angekommen gehts erst mal in die Badekleider und wir geniessen etwas den Strand. Die Gezeiten haben wir schon gesehen und erlebt, aber nicht was wir hier gesehen haben in Minas Basin. Da stehst du mit den Füssen im Wasser und keine 60 Sekunden später ist das Wasser wieder weg, Wahnsinn. Das sind gute 11 Meter Differenz innert kürzester Zeit! Leider hat es neben den kleinen süssen Krebsen und Meerschnecken auch Quallen im Sand weshalb wir etwas mehr aufpassen mussten.

 

22. Juni – Five Island Provincial Park

Heute war ein Fahrtag angesagt, was nicht gerade ein Spasstag war... Noelia findet es nach einer Stunde fahren nicht mehr so toll im Auto. Da unsere Fahrstrecke heute total fast 3h war, also ein eher schwierigeres unterfangen. Dazu kommt vielleicht noch das es sowieso nicht so Noelias Tag war heute, es fing schon vor dem Frühstück an, da hat Sie sich das Schneidbrett an den Kopf gehauen; Resultat - kleine Beule oberhalb des Auges. Unser Stellplatz war direkt beim Spielplatz, somit wollte Noelia auch lieber spielen als frühstücken. Gut, als wir dann irgendwann losfahren konnten, ging es nicht lange und Sie war unzufrieden... Tadaa, hungrig war Sie. Zum Mittagessen und nach knapp 1h 30min Fahrt machten wir Halt im Ort Stewiacke. Für die unter Euch die es nicht wussten, Stewiacke liegt genau in der Mitte zwischen dem Äquator und dem Nordpol. Zweites Missgeschick, Noelia klemmt sich den Finger bei der Mückentür ein... Aaah, das tat weh... Und Tränen sind auch einige geflossen. Zur Aufmunterung besuchten wir den Wildlife Park gleich in der Nähe. Nach dem Besuch des Parks war Noelia so richtig müde, perfekt dachten wir, dann kann Sie das zweite Stück durchschlafen. Hat fast geklappt, irgendwann haben wir es dann doch noch zum Campingplatz geschafft.

 

23. Juni – Five Island Provincial Park

Heute sind wir früh aufgestanden, denn um 8.30 Uhr mussten wir bereits im 30 Minuten entfernten Parrsboro sein. Wir parkierten dann unseren Camper auf der Spirit Reins Ranch. Michu hat für mich einen Ausritt organisiert. Jupee, da war das Wetter gleich nebensächlich. Die Pferde waren bereits ready und Bill, der Chef, hat Sie gleich in den Trailer geladen. Mit dabei waren noch Marie und ihr Mann Scott, Kanadier aus Halifax. Wir fuhren ca. 15 Minuten bevor die Pferde am Waldrand ausgeladen wurden. Prince hiess mein Pferd. Der Weg führte zuerst durch den Wald über eine Wiese und danach an den Strand, was natürlich das Highlight war. Das Meer war ziemlich weit zurückgegangen, da am Morgen Ebbe war. Das Wetter war immer noch nicht viel besser, aber es regnete zumindest noch nicht. Wir genossen den Ritt am Strand entlang, die Pferde durften etwas Seegras essen und wir machten natürlich auch einen Fotostopp. Danach war noch die Gelegenheit für einen kurzen Galopp oder Trab. Scott blieb mit Bill zurück, Marie und ich machten einen kurzen Galopp am Strand entlang. Beim Stoppen zurück bei den anderen ist es dann passiert. Das Pferd von Marie bremst auf der Vorderhand und Marie fliegt vom Pferd direkt ins Wasser. Gott bin ich erschrocken. Marie hat es gelassen genommen, sich noch im Wasser den Schuh wieder zugebunden, ist aufgestanden und zurück aufs Pferd gestiegen, hat sogar noch gelacht und gesagt es wäre alles ok. Wir ritten also langsam weiter, Sie meinte dann plötzlich ihre Finger wären kalt und der kleine Finger wohl gebrochen. Und wie aus dem Nichts wurde Sie bleich im Gesicht und Sie fiel fast vom Pferd. Wir kehrten dann gleich um, Bill rief seine Frau an um Marie am Strand abzuholen. Scott und Marie gingen dann gleich ins Krankenhaus mit Bills Frau. Bill und ich nahmen zusätzlich je ein Pferd als Handpferd und machten uns auf den Weg zurück zum Trailer und zur Ranch. Bills Frau meinte Marie wäre soweit ok, es war vorallem der Schock. Wow, was für ein Vormittag. Als wir von der Ranch wegfuhren begann es zu regnen und dies hielt auch den ganzen Nachmittag an. Wir nutzten den Day Use Bereich und spielten alle zusammen am Strand.

 

24. Juni – Fundy Nationalpark

Der heutige Tag brachte etwas Sitzleder und müde Augenlieder. Das Wetter, wie die meisten Leser wissen, treibt gerne seine Spässe, wenn wir unterwegs sind. Wir fahren bei trübem und nassem Wetter los in Richtung Norden. Das Ziel ist der Fundy Nationalpark mit den weltweit grössten Gezeiten, bis 15 Meter Unterschied. Wir starten mit dem Besuch an einer Tankstelle. Die Limite pro Tankvorgang liegt bei 250$, doof wenns klickt und die Quittung rauskommt, der Tank aber noch nicht voll ist. Diese Betankung belief sich also auf 271$... Egal, der Spass überwiegt deutlich und der Kurs ist so tief das es dann schon fast nicht mehr schmerzt. Keine 15 Minuten später überqueren wir die Grenze zur Provinz New Brunswick und besuchen sogleich das Fort Cumberland. Nach weiteren gut 90 Minuten haben wir es geschafft und sind im Fundy Nationalpark auf unserem Campground angekommen. Der kurze Besuch im Visitor Center hat sich auf jeden Fall gelohnt, morgen gehts zu den Hopewell Rocks, den einen oder anderen Spaziergang und dann sehen wir mal weiter.

 

25. Juni – Fundy Nationalpark

Heute war ein Tag welcher eigentlich vollbepackt war mit Programm, denn wir haben einen ganzen Tag Zeit für den Fundy Nationalpark und die Hopewell Rocks. Doch das Glück ist nicht besonders auf unserer Seite, es regnet seit gestern fast durchgehend und als wir um ca. 10 Uhr bei den Hopewell Rocks ankommen regnet es in strömen. Wir haben uns gestern bereits informiert wann Ebbe und Flut ist, um zur besten Zeit bei den Hopewell Rocks zu sein. Zwischen Ebbe und Flut liegen 15m Höhendifferenz. Es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern lediglich schlechte Kleidung. Wir ziehen also unsere Regenjacke, Trekkinghose und die Wanderschuhe an. Trotz Regenwetter hat es mehr Besucher als wir dachten. Wir machen uns auf den Weg zu den Rocks, welche mit einem Shuttle in ca. 4 Minuten oder zu Fuss in ca. 15 Minuten erreichbar sind vom Visitor Center aus. Heute ist von ca. 9 bis 11.30 Uhr Ebbe, also watscheln wir gemütlich zwischen den Felsen am Strand entlang und bestaunen was das Meer zurück lässt. Klatschnass und ca. 1,5h später machen wir im Camper eine Mittagspause. Wir kehren dann ca. 2 Stunden später nochmals zu den Felsen zurück wo dann die Flut gekommen ist und alles anders aussieht. Echt faszinierend. Später machen wir uns auf zurück zum Campingplatz, für die ganzen geplanten Wanderungen reicht es zeitlich leider nicht mehr. Dafür klart der Himmel etwas auf und sogar die Sonne schaut gegen 17 Uhr noch kurz vorbei.

 

26. Juni – Kouchibouguac Nationalpark

Heute Morgen gings also los, schönes Wetter ist gemeldet. Also los ins Getümmel, wir fahren los und besuchen doch noch einen Trail im Fundy Nationalpark, den Trail zu den Dickson Falls, der Ranger meinte beim Parking schon mal es sei der schönste Trail im ganzen Park, gute Wahl getroffen. Nach der kurzen Wanderung gings doch nochmal zu den Hopewell Rocks, dieses mal mit ein wenig besserem Wetter und gleich dreimal sovielen Besuchern. Weiter geht es zum Kouchibouguac Nationalpark. Wie schon im Fundy Nationalpark gibts hier viel Wasser, sehr viele Bäume und unzählige Moskitos. So, bevor wir aber nun schon zum Campground fahren gibts einen Stopp bei Kelly's Beach. Es ist nämlich noch immer um die 28 Grad und sonnig, so geniessen wir ein paar Stunden am wunderschönen Strand.  Der Strand ist voller Familien mit Drachen, Musik und jeglicher Flausen im Kopf.

 

27. Juni – Kouchibouguac Nationalpark

Aufgewacht bei strömendem Regen, legen wir uns gleich wieder hin und hoffen das es wieder aufhört... Doch auch 2h später regnet es immer noch. Wir beginnen den Tag gemütlich mit selbstgemachten Pancakes und spielen etwas im Camper. Wir haben den Tag im Nationalpark hier natürlich anders geplant, aber bei solchem Wetter machen Wanderungen oder Baden am Strand herzlich wenig Sinn. Es hat hier eine Wäscherei, also machen wir mal noch eine Ladung Wäsche. Für den Weg vom Parkplatz bis zum Wäschegebäude reicht es um klitsch nass zu werden. Noelia findet es super und platsch noch möglichst in jede Pfütze rein. Nach dem Mittagessen erwischen wir ein super Zeitfenster für einen kurzen Spaziergang wo Noelia auch gleich etwas schlafen kann.

 

28. Juni – Parlee Beach Provincialpark

Es regnet noch leicht als wir aufstehen, was uns jedoch nicht gross stört. Wir machen uns ready um in Richtung Süden zu fahren. Etwas ärgerlich ist, das gestern, als wir bei der Wäscherei waren, jemand unsere Leveling Blocks einfach von unserem Campingspot mitgenommen hat. Wir halten nochmals beim Camping Info um nachzufragen ob etwas da ist, doch leider wussten Sie auch nichts. Auf unsere Einkaufsliste kommen also neue Leveling Blocks. Knapp eine Stunde später sind wir in Shediac, da machen wir Halt um einzukaufen und unsere Vorräte aufzustocken. Da das Wetter noch nicht so toll ist machen wir noch Halt in einem Secondhand Laden und stöbern etwas durch die Regale. Das Visitor Center in Shediac hat nebst süssen Souvenirläden noch den Weltgrössten Lobster zu bieten. Wir geniessen ein leckeres Mittagessen im Route 66 Restaurant und checken dann gemütlich auf unserem Campingplatz ein. Der Strand ist ca. 10 Minuten zu Fuss entfernt. Die Sonne ist da und wir geniessen etwas Zeit am Strand. Das Wasser ist uns zu kalt und es hat auch etwas viel Wind aber zum geniessen und spielen ist es super. Wir geniessen einen sonnigen Abend draussen auf dem Campingplatz.

 

29. Juni – Cedar Dunes Provincial Park

Nach einer etwas kurzen Nacht freuen wir uns auf PEI - Prince Edward Island, eine Insel, eine neue Provinz. Hin und wieder zurück führt entweder die 13km lange Confederation Bridge oder die Fähre. Für unsere Route nutzen wir beides, einmal hin via Brücke. Ein erster Halt also gibt es am Cape Jourimain Nature Center, dem letzten Stopp vor PEI. Hier finden wir viele Infos über Flora und Fauna und dem Cape Jourimain Leuchtturm. Nun gut, ab auf die Brücke, am anderen Ende wartet PEI. Der erste Stopp auf der Insel ist das Visitor Center. Weiter geht es nach Cedar Dunes auf unseren Campingplatz, bevor wir den West Point Leuchtturm besuchen, ebenfalls inaktiv aber in ein schönes Museum umgebaut mit Hotel. Hier kann bis zur Lichteinheit hochgeklettert werden.

 

30. Juni – Jacques Cartier Provincial Park

Unseren ersten Stopp heute machten wir spontan und nicht weit weg beim Canadian Potatoe Museum. Echt sehenswert wie Sie das Museum gemacht haben und wir haben einiges über die Kartoffel gelernt. Ursprünglich entdeckt von den Inkas in Peru und mit den Spaniern nach Europa gebracht hat die Kartoffel heute überall in jeglicher Form oder Zubereitungsart seinen Reiz. Nebst der Geschichte, geht es auch um die verschiedenen Kartoffelsorten oder - Krankheiten sowie über die Pflanzung und Ernte. In PEI z.B. werden 21% der Kartoffeln für ganz Kanada angebaut. Nach einem leckeren Mittagessen - Baked Potatoe, Poutine und Pommes  geht es weiter auf dem Coastal Drive ganz nach oben in den Norden zum North Cape. Das Wetter ist bis jetzt viel besser als erwartet. Wir haben noch keinen Regentropfen gespürt und es ist richtig schwül bei knapp 24 Grad. Wir erkunden das Nordkap, es hat natürlich auch hier einen Leuchtturm stehen. Nebenbei, Leuchttürme gibt es auf Prince Edward Island insgesamt 63 Stück. Am späteren Nachmittag treffen wir auf unserem Campingplatz "Jacques Cartier Provincial Park" ein, das Wetter ist immer noch top. Wir haben "aus unserer Sicht" den besten Platz erwischt. Direkt am Meer ohne direkte Nachbarn, so geniessen wir etwas Zeit am Strand. Zum Abendessen entscheiden wir uns dann doch gegen ein Feuer, da es ziemlich bewölkt ist. Richtige Entscheidung... Während dem Essen draussen donnert es bereits gewaltig, kaum ist der letzte Bissen geschluckt fängt es an zu regnen und wenig später, wir konnten noch knapp alles in Sicherheit bringen, regnet es in Strömen.

 

1. Juli – Cavendish Campground

Happy Canada Day 2024 - Das Blatt hat sich gewendet! Das Wetter wechselt von Regen in den letzten Tagen deutlich zu Sonne. Nach einer kurzen wachen Phase um 05:15 Uhr (wunderschöner Sonnenaufgang) fahren wir erst später los in Richtung Cavendish, dem nächsten Stopp für zwei Nächte. Heute ist Canada Day (Kanadas Nationalfeiertag) und wir wollen ein wenig dieser Stimmung und an dieser Tradition teilhaben. Wir finden gerade noch einen Parkplatz und stürmen pünktlich zur Eröffnung mit "Oh Canada" in die Menschenmenge. Das Wetter passt, die Leute sind gut gelaunt und los gehts. Mit Live Musik, diversen Snackständen, Lotterieverkäufen und ein paar kleinen Bauernhoftieren zum Streicheln (Hase, Hühner und Kücken, Ziegen und Kälbchen) geniessen wir das Fest. Weiter geht es dann zum Green Gables Heritage Parc. Anne of Green Gables ist hier ein grosses Stichwort. Was geschrieben wurde kann hier gefühlt und gesehen werden, auch die Autorin des Buches wuchs hier auf.

2. Juli – Cavendish

Aufgewacht bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, setzen wir uns nach draussen zum Frühstücken. Herrlich dieses Wetter, endlich warm und sonnig. Wir geniessen das Frühstück und freuen uns heute keine grossen Pläne zu haben, wir übernachten nochmals am gleichen Ort. Wir gehen noch die Gasflasche füllen, machen eine Wäsche und dann geht es ab an den Strand. Cavendish Beach - kilometerlanger Sandstrand. Bepackt mit Rucksack und Campingstühlen suchen wir uns ein gutes Plätzchen. Schattenplätze gibt es leider keine, deshalb bauen wir mit unseren Campingstühlen und einem Tuch ein Schattenplatz. Gemäss Anzeigetafel ist die Lufttemperatur 20° und die Wassertemperatur 15°.... Wir gehen aber davon aus, dass dies am Morgen gemessen wurde, als wir dort waren war die Lufttemperatur klar über 25° und die Wassertemperatur wohl ca. 18° ... Also schon ziemlich frisch... Aber eine schöne Abkühlung. Wir haben den Nachmittag am Strand sehr genossen.

 

3. Juli – Whycocomagh Campground

Heute haben wir Prince Edward Island bereits wieder verlassen. Die Insel hätte noch viel zu bieten und es gäbe noch so viel mehr zu sehen, doch die Zeit verfliegt im nu... Nur noch 6 Tage, dann müssen wir den Camper abgeben. Zum Verlassen der Insel haben wir einen Platz auf der Fähre vorreserviert. Wir sind zeitig beim Fährterminal und es reicht um vorher noch einen letzten Leuchtturm auf PEI zu begutachten, den Wood Islands Leuchtturm. Knapp eine Stunde vor Abfahrt checken wir beim Fährterminal ein und uns wird ein Platz in der Schlange zugewiesen. Es geht nicht lange und wir fahren auf die Fähre. Nun geniessen wir auf Deck die 75-minütige Fahrt nach Caribou - Nova Scotia. Wir haben heute wieder herrliches Wetter, blauer Himmel und Sonnenschein. So lässt sich die Fährfahrt geniessen. Unterwegs sehen wir aus der Ferne noch Delfine. Pünktlich legen wir in Caribou an und verlassen die Fähre, bis zu unserem Campingplatz nach Whycocomagh geht es noch gute zwei Stunden.

 

4. Juli – Chéticamp

Nach einem längeren Fahrtag gestern soll es heute etwas ruhiger sein. Die Fahrstrecke ist zunächst kurz und führt uns auf dem Cabot Trail in Richtung Chéticamp. Es geht weiter in den Cape Breton Highlands Nationalpark, eines der letzten grossen Highlights auf unserer Reise. Beim Visitor Center erhalten wir gleich viele Tipps. Wow, es ist wirklich wunderschön hier, der Highway mit seinen Kurven und starkem Gefälle zieht sich am Meer entlang. Nach dem einen oder anderen Gespräch mit weiteren Touristen gehts weiter der Strasse entlang bis nach Pleasant Bay mit dem Whale Interpretive Center welches wir noch besuchen. Spannendes Museum und sehr zu empfehlen. Nun haben wir den Tag ausgereizt.

 

5. Juli – Meat Cove

Heute sind wir gleich nach dem Frühstück losgefahren. Wir haben keinen Wecker gestellt und haben auch nicht auf die Zeit geachtet, somit waren wir ziemlich erstaunt als wir ins Auto stiegen um loszufahren und es war erst kurz nach 8 Uhr. Gut für uns, wir hatten einiges an Programm heute. Als erstes fuhren wir los zum Skyline Wanderweg. Dies ist eine 6,5km lange Wanderung wo man eine tolle Sicht auf den Cabot Trail und das Meer hat. Bepackt mit Wasser, Sonnenhut, Rucksack, Trage und Schultertrage für Noelia gings los. Der Weg führt durch einen schönen Wald, es ist alles saftig grün mit Farn und Walderdbeeren am Rand. Nach ca. 3km erreichen wir den Holzsteg wovon man eine atemberaubende Aussicht hat, wirklich fantastisch. Es windet zwar gerade noch etwas stark aber sonst ist das Wetter super. 2,5h später sind wir wieder zurück beim Auto und fahren nach einer kurzen Zwischenverpflegung auch gleich weiter. Die Strasse führt geschwungen an der Küste entlang und dann ins Landesinnere. Unser zweiter Stopp heute ist bei den Beulach Ban Wasserfällen. Unsere letzte Fahretappe heute bringt uns bis ganz in den Norden von Cape Breton Island und zwar nach Meat Cove, dort hat es auch einen Campingplatz. Diesen konnte man nicht im Voraus reservieren, deshalb wollten wir am frühen Nachmittag dort sind, um sicher einem Platz zu ergattern. Fehlanzeige, der Campingplatz war leider bereits voll, doch nie nette Frau vom Empfang hat uns einen Tipp gegeben. Gleich die Strasse weiter geht es ans Meer und dort hat es einen Parkplatz, dort könnten wir allenfalls auch übernachten. Es wäre kein offizieller Platz aber auch kein Problem dort zu übernachten. Der Strand ist wunderschön, das Wasser A-kalt… wir genossen einen schönen "ruhigen" Nachmittag am Strand. Wohl auch einer der letzten, da das Wetter eher wieder schlechter wird die nächsten Tage. Aber das sehen wir ja dann noch.

 

6. Juli – Kluskap Ridge RV and Campground

Nach dieser schönen und ruhigen Nacht bereiten wir uns frisch gestärkt auf den neuen Tag vor. Der Kühlschrank wird langsam leer und so merken wir doch jedes Mal das die Reise sich dem Ende nähert wenn nicht nochmals gross eingekauft wird. Heute geht es vom hohen Norden Cape Bretons zurück in die südliche Region durch Ingonish bis hinunter nach Englishtown. Die östliche Seite des Cabot Trails ist ebenfalls wunderschön und doch anders als auf der Westseite. Die Panoramastrasse zeigt sehr viele Küsten, Strände und kleine Häfen.

 

7. Juli – Battery Provincial Park

Die ganze Nacht hat es immer wieder heftig geregnet, was im Camper natürlich noch lauter klingt als in einem Hotel. Michu und Noelia hat es nicht weiter gestört, meinen Schlaf hat es etwas beinträchtigt. Da das Wetter auch am Morgen noch nicht viel besser war, hatten wir überhaupt keinen Stress um loszukommen. Zuerst gemütlich gefrühstückt, danach etwas angefangen zu packen. Wir fahren los und das Wetter hat sich etwas gebessert somit haben wir spontan Halt gemacht beim Two River Wildlife Park. Eine schöne Wanderung führt durch den Park und man kann die hier heimischen Tiere begutachten, zum Schluss noch ein Streichelzoo und Spielplatz dann war Noelia fix und fertig und ist nach knapp 2 Minuten Auto fahren eingeschlafen. Am frühen Abend erreichten wir dann unseren Schlafplatz. Wir räumen noch etwas auf, schauen ob alles in unsere Koffer passt und geniessen den zweitletzten Abend im Camper. Morgen wartet noch eine längere Fahrstrecke auf uns - knapp 3h Fahrt sind es bis zu unserem letzten Campingplatz in der Nähe von Halifax.

 

8. Juli – Laurie Provincial Parc

Den Morgen lassen wir gemütlich angehen, einen Teil haben wir schon gepackt. Danach gehts runter zum kurzen Kanal, denn was wir bis jetzt nicht wussten: der Bras d'Or Lake ist ein Bracksee, enthält also Süsswasser von den Quellen im Landesinneren und Salzwasser aus dem Meer, der See ist an zwei Stellen mit dem Meer verbunden und kann via Kanal befahren werden.

Am späteren Nachmittag sind wir beim Laurie Campground angekommen, dem letzten Stop bevor wir morgen den Truck Camper abgeben. Am See geniessen wir die verdiente Abkühlung, danach heisst es nochmals final packen.

 

9. Juli – Halifax

Nach dem letzten Frühstück im Camper geht es Richtung Abgabestation in Halifax. Zuerst noch kurz den Abwasser und WC Tank leeren, noch einen kurzen Stopp im Walmart um eine zusätzliche Reisetasche zu kaufen, das letzte Mal tanken und dann biegen wir auf den Parkplatz von Fraserway in Halifax. Bei der Abgabe lief alles reibungslos und der Transferbus brachte uns ins Hotel nach Halifax Downtown. Unser Zimmer war leider noch nicht ready, es war auch erst kurz vor Mittag. Wir packten das nötigste ein und machten uns zu Fuss auf, um die Waterfront zu erkunden. Das Wetter ist wunderbar, schon fast zu heiss um zu Fuss unterwegs zu sein. Wir schlendern auf dem Holzsteg am Wasser entlang und geniessen das schöne Wetter. Zurück im Hotel und frisch geduscht machen wir uns mit neuer Energie auf zum Abendessen. Das Restaurant the Wooden Monkey wurde uns empfohlen und es war auch wirklich sehr lecker.

 

10. Juli – Halifax

Zuerst gehts zur Zitadelle von Halifax. Für alle begeisterten Historiker und Interessierte ist dieser Punkt ein Muss! Das Fort ist in der 4. Generation, wurde also vom einfachen, aber effektiven Holzhäuschen zur heutigen riesigen Zitadelle, welche nicht einmal verteidigt werden musste, was schon an sich ein Zeichen setzt. Die Geschichte wird gut erzählt mit viel Spannung, Theater, Artefakten und Entertainment. Heute wird noch immer traditionell die Noon Gun ausgeführt. Eine alte Kanone wird vorbereitet, mit einem halben Kilo Schiesspulver geladen und pünktlich um 12:00 Uhr abgefeuert und das täglich! In der Vergangenheit wurde dies aber mit einem Kilogramm Schwarzpulver gemacht. So wusste man Kilometerweit weg das es 12:00 Uhr ist, Schiffe konnten ihre Uhren stellen, etc. Mit Noelia konnten wir gute 3 Stunden da verbringen, studierten die Geschichte in einer grossen und modernen Ausstellung, nahmen an einer geführten Tour teil und bewunderten das Spektakel der Noon Gun. Nach einer kurzen Verpflegung in der Zitadelle gehts aber nun los zum Wasser. Da die Temperatur gefühlt wieder um die 40 Grad beträgt, gehts sofort wieder zum berühmten Eisladen "Cows". Dann weiter, Michu möchte unbedingt noch die Corvette HMCS Sackville bestaunen, ein kleines Kriegsschiff aus dem zweiten Weltkrieg, das letzte erhaltene Schiff aus der Reihe. Alles kann besichtigt und bewegt werden, die grosse Frontkanone welche bereits 1918 erbaut wurde, mehrere Maschinengewehre und eine Flugabwehr ist zu besichtigen. Nun wird die Hitze nahezu unerträglich und wir besuchen das Maritime Museum gleich nebenan. Auch hier gibt es sehr viel Geschichte in kühler Umgebung. Zwei Dinge waren sehr spannend, der Bootsunfall 1917 in Halifax (Kollision zweier Schiffe im Hafen mit einer daraus resultierenden Druckwelle welche noch in 100km Entfernung die Fenster zerstören liess) und die Ausstellung zur Titanic. So, nun mögen wir wirklich nicht mehr weit gehen und testen mal den Uber Service aus, kommen zum Hotel und ruhen uns aus.

 

11. Juli – Halifax

Der allerletzte Tag in Halifax liessen wir langsam angehen, gingen noch einmal an den Hafen, besuchten das Museum for Immigration am Pier 21. Das Museum ist super aufgebaut, sehr informativ und zeigt z.B. in welchen Jahren, welche Ströme von Ethnien nach Kanada flüchteten. Auch ein kurzer Einbürgerungstest kann absolviert werden. Zurück im Hotel heisst es fertig packen, duschen und alles bereit haben fürs Late Check Out. Am Flughafen angekommen verläuft das Check-In reibungslos, die drei Koffer gehen aufs Band. 

Die Reise war wirklich super, ein erneuter Besuch etwa in Kombination mit Neufundland und Labrador würde ich nicht ausschliessen, es gäbe noch viel mehr zu sehen.