18.09.2024

Reisebericht | Motorhomereise USA

1. Tag: Ankunft in Las Vegas
Wir fliegen bei 18 Grad in Europa ab und kommen bei 35 Grad in Las Vegas an. Keine Zeit zum Akklimatisieren. Aber wir wollen nicht jammern, endlich Sommer. Gegen 18.30 Uhr kommen wir im Hotel an und fallen nach dem Abendessen reisemüde ins Bett.

2. Tag: Übernahme Motorhomes und Fahrt nach Williams
Auf dieser Reise stehen unsere Fortbewegungsmittel im Zentrum. Wir sind total 15 Personen, aufgeteilt auf 6 Fahrzeuge der Marken Cruise America, Road Bear und El Monte in unterschiedlichen Grössen. Viele von uns sind noch nie ein Motorhome gefahren, mich mit eingeschlossen. Entsprechend war ich bei der Übernahme etwas nervös. Die Einführung war sehr detailliert und alle Fragen wurden beantwortet. Gegen Mittag hiess es dann also: aufsatteln und losfahren. Nach einem Stopp bei Walmart macht sich unser Konvoi auf nach Williams. Die Fahrt dauert ca. 4 Stunden und ist sehr abwechslungsreich. Nach ca. 15 Minuten Fahrt hat man das Gefühl, man hätte nie etwas anderes gefahren. Rechtzeitig zum Abendessen kommen wir auf unserem Campingplatz für die kommenden zwei Nächte an. Da wir nun etwas höher gelegen sind, ist die Temperatur angenehm frisch. 

3. Tag: Grand Canyon
Das erste Highlight lässt nicht lange auf sich warten. Wir lassen heute die Camper stehen und machen uns auf den Weg in den Grand Canyon, und zwar mit der Grand Canyon Railway.  Der Zug hat verschiedene Klassen: eine kleine Bar mit Getränken und Snacks, Wagen mit Panoramafenstern und Livemusik. Die Fahrt ist entsprechend sehr kurzweilig und draussen verändert sich die Landschaft im Halbstundentakt. Am South Rim angekommen, steigen wir in pinke Jeeps ein und lassen uns zu verschiedenen Aussichtspunkten fahren. Wir sind alle sehr beeindruckt und es gibt in diesen knapp 4 Stunden am Canyon viele «Wow-Momente». Der Zug bringt uns zurück nach Williams und die Burger von unserem BBQ runden den Tag perfekt ab.

4. Tag: Von Williams nach Page
Die heutige Fahrt bringt uns durch das Land der Navajo Nation. Das grösste Reservat der USA liegt in der Sandsteinwüste im Grenzgebiet der Bundesstaaten Utah, Arizona und New Mexico. Unser Zuhause für die kommenden zwei Nächte befindet sich auf Navajo Boden und zwar in Page. Inzwischen sind die Temperaturen wieder sehr sommerlich mit ca. 36 Grad. Heute Nachmittag folgt die für mich wohl eindrücklichste und faszinierendste Sehenswürdigkeit dieser Reise. Der Antelope Canyon und Horseshoe Bend. Unsere Tour führte in den sogenannten Secret Canyon, wo wir als einzige Gruppe ohne Gedränge und Eile den Canyon geniessen konnten. Noch geflasht von diesem Anblick machen wir uns auf den Weg zum Sonnenuntergang am Horseshoe Bend. Wieder an einem «secret spot», alleine, ohne Menschenmasse. Es gibt keine Worte, für was wir hier heute Nachmittag und Abend erleben durften. Am Ende der Reise wurde dieser Ausflug einstimmig zum Highlight gekürt. 

5. Tag: Antelope Canyon Kajak- und Wandertour
Ein früher Start ist angesagt, denn es wird wieder heiss. Kajakfahren und Wandern stehen auf dem Programm. Die erste Etappe legen wir mit dem 2er Kajak zurück. Wir paddeln durch die steilen Wände des Antelope Canyon, bis wir das Ende dieses Arms des Lake Powell erreichen. Dort parken wir unsere Kajaks und wandern in den Canyon hinein. Der Weg wird immer enger, die Wände immer steiler. Wie gestern leuchten die Felsen in warmem Rot. Als es nicht mehr weitergeht, kehren wir um, steigen in unsere Boote und paddeln zurück. Aufgrund der Hitze ist am Nachmittag Siesta angesagt, bevor wir am Abend an einer Aufführung der in Page ansässigen Navajo Natives teilnehmen. Wir erfahren Interessantes über ihre Kultur und staunen über ihre Gesangs- und Tanzkünste. Dazu werden wir mit einheimischen Spezialitäten verköstigt. Fix und fertig, aber zufrieden fallen wir in unsere Betten. 
 

6. Tag: Von Page nach Springdale
Nach einem reichhaltigen Frühstück mit Müesli, Früchten, Toast und Bagels geht unsere Reise weiter in den Zion National Park. Wir fahren durch den Park, um zu unserem Campground in Springdale zu kommen, und was wir sehen, gefällt uns sehr. Für heute Nachmittag sind hier aber aufgrund der Hitze keine Aktivitäten geplant. Wir picknicken auf dem Campingplatz und lernen im Anschluss die verschiedenen Fahrzeugtypen näher kennen. Nach einem kühlen Bad im Fluss essen wir heute auswärts bei Oscar’s.

7. Tag: Zion Nationalpark und Valley of Fire
Wir starten erneut früh in den Tag und machen uns mit dem Shuttlebus auf den Weg in den Park. Zion bietet unendlich viele Wandermöglichkeiten - wir entscheiden uns für die Emerald Pools. Die Aussicht ist fantastisch und unser Ziel ebenso. Am liebsten würde ich eine ganze Woche hier verbringen, doch leider geht es nach unseren selbstgemachten Sandwiches zurück zu unseren Motorhomes und weiter in das Valley of Fire. Unterwegs kaufen wir noch ein letztes Mal ein und erreichen unseren letzten Campground dieser Reise um ca. 19.00 Uhr. Die Temperatur erreicht heute 42 Grad und hier steht die Hitze nur so. Nachts wird es nicht kühler als 35 Grad. Mit nassen Tüchern im Gefrierfach und später in unseren Nacken wissen wir uns zu helfen und kriegen so trotzdem etwas Schlaf.

8. Tag: Zurück nach Las Vegas
Die Reise neigt sich bereits dem Ende zu. Wir fahren zurück nach Las Vegas, geben die Motorhomes ab und machen uns auf den Weg zum Hotel. Das Thermometer zeigt 41 Grad. Ein Sprung in den Hotelpool bringt zumindest für kurze Zeit eine willkommene Abkühlung. Zum Abschlussdinner geht es in die oberste Etage mit sensationeller Aussicht auf den Strip. Doch damit noch nicht genug. Nach dem Essen besuchen wir die Michael Jackson Show «ONE» von Cirque du Soleil. Ein fulminanter Abschluss für eine unvergessliche Reise. 

9. Tag: Rückreise
Heute heisst es Abschied nehmen. Nach dem Brunch geht es an den Flughafen und wir sagen «good bye» – bis zum nächsten Mal…


Meine Erkenntnis zum Abschluss:
Ein Motorhome zu fahren ist ganz einfach. Vor allem in den USA oder in Kanada, wo die Strassen und Parkplätze deutlich grösser sind als bei uns. Ich habe es sehr geschätzt, nicht jeden Tag neu packen zu müssen, und draussen zu essen hat mir sehr gut gefallen. Weiter waren das Anschliessen und Abhängen von Wasser und Strom, sowie das Entsorgen des Abwassers weder zweitaufwändig noch schwierig zu handhaben.
Meine Empfehlung für 2 Personen und die gefahrene Route ist ein Fahrzeug der Grösse Medium / C25. Für diese Reiseroute würde ich ausserdem mindestens 12 Tage einplanen.