8. Teil | Anchorage Umgebung

REISEBERICHT - Nach vielen bleibenden Eindrücken in Valdez steuert Nicole die Grossstadt Anchorage an...

REISEBERICHT - Unsere Mitarbeiterin Nicole Rohrer bereist mit dem Camper den Nordamerikanischen Kontinent von Juni bis September 2018 und ist momentan in Alaska zwischen Valdez nach Anchorage unterwegs...

 

Teil 8: Von Valdez nach Anchorage, Alaska

Valdez sowie den Richardson Highway lassen wir langsam hinter uns und widmen uns bei der Kreuzung in Glennallen dem Glenn Highway in Richtung Palmer. Die Strecke bis Glennallen haben wir bereits befahren auf dem Weg nach Valdez, diesmal haben wir aber die Berge an unserem Horizont und das Wetter spielt auch wunderbar mit, kein Regen. So mussten wir auf der Strecke ein paar Pausen einlegen, die Aussicht von der Strasse auf die Bergkette ist einfach einmalig!

Wir fahren weiter zu unserem heutigen Ziel, dem Lake Louise Campground, etwas ab vom Highway. Mit etwas Vorsicht bewältigen wir die 16 Meilen zum Campground, direkt am Lake Louise. Wir laufen kurz zum Wasser und Michu liess es sich nicht nehmen ein schönes und kühles Bad zu nehmen. Unglaublich ist doch das wir Mitte Juni im Yellowstone NP die Heizung benutzen mussten und jetzt in Alaska schwimmen gehen können. Auch hier ist die Aussicht richtig entspannend: Ein wunderschöner und grosser See, ein weiter Horizont und an diesem sieht man wieder eine Bergkette. Nach dem Abendessen genoss Michu noch einmal ein Bad im See bevor wir ins Bett gingen.

Die Nacht ist kurz und der Tag startet früh. Wir haben die 16km Schaukelstrecke vor uns bevor wir auf dem Highway weiter bis Palmer und zum Hatcher Pass fahren. Diese Strecke wird uns viel Zeit kosten. Das heisst soviel wie man auf einer gemütliche Strasse braucht die sich durch die Berge schlängelt, eine Aussicht auf die anliegenden Berge und Täler bietet. Der Tazlina und Matanuska River kämpft sich durch die Täler und die Zunge des Matanuska Gletschers schiebt sich durch das Tal. Diesen wollten wir noch etwas näher besichtigen und bewandern. Hier allerdings reichte uns dann die Zeit nicht. Wir genossen aber jede Möglichkeit den Gletscher von mehreren Viewpoints zu beobachten.

Schon ein paar Meter über dem Meeresspiegel und hier ist die Baumgrenze beim Hatcher Pass erreicht. Das sind keine 1000 Meter. Hier gibt es wieder eine Ruine vergangener Bergarbeiten in den Mienen Alaskas zu erforschen und natürlich dann die Schotterstrasse bis zum anderen Ende des Hatcher Passes. Wir haben aber bereits 16:00 Uhr und wir bleiben auf einem nahen Campground. Eigentlich ist es ein Parkplatz, viele Plätze nur für den Tagesgebrauch und ein paar wenige Parkplätze die etwas mehr kosten, dafür darf man über Nacht bleiben. Das Wetter hat umgeschlagen von sonnig auf schitter bis bewölkt. Vor dem Regen schafften wir noch ein 3:0 für Michu im Kartenspiel Skip-Bo und wir legten uns schlafen.

Der nasse Morgen zeigt sich wie er uns am Vorabend verlassen hat, regnerisch und bewölkt ohne ein bisschen Sonne. Nun gut, wir besichtigen als erstes einmal die Ruine des Independence Mine State Historical Parks. Die Mine zeigt sich von einer völlig anderen Seite als diejenige in Kennecott. Klar, diese wurde auch erst 1938 in Betrieb genommen, aber trotzdem interessant. Alles war fortschrittlicher, aber viele Gebäude und auch das kleine Städtchen ausserhalb der Mine für die Frauen und Kinder der arbeitenden Männer, wurde im Winter 1986 beinahe komplett zerstört aufgrund massiver Schneefälle. Was noch steht ist aber auch hier ein Besuch wert. Nach der Besichtigung der Mine und einer schönen Wanderung zum nahe gelegenen, absolut klaren und spiegelnden Gold Cord Lake geht es die Schotterstrasse hoch zum Pass. Die Strasse führt langsam durch enge Kurven nach oben auf den Pass. Auch vom Pass aus können Spaziergänge und kürzere Wanderungen auf die umliegenden Gipfel gemacht werden. Spiegelnde Bergseen, weite Täler und Berge soweit das Auge reicht, Reihe um Reihe.

Die Strasse schlängelt sich weiter und weiter bergab, bietet uns noch einen Elch etwas versteckt im Grünen neben der Strasse und wir werden von einem Fluss begleitet in welchem Michael noch den Schweiss der Gipfelwanderung abwischt bei ca. 15 Grad Wassertemperatur. Der Tag neigt sich dann doch langsam dem Ende zu und wir fahren zum nächsten Campground in der Region Wasilla wo der Regen wieder einsetzte.

Wir machen uns am nächsten Tag gemütlich auf den Weg in Richtung Anchorage. In Wasilla statten wir noch dem Iditarod Headquarter einen Besuch ab, in welchem wir uns einen Film über die Schlittenhunde anschauen. Man kann auch eine kurze Fahrt mit Schlittenhunden, welche an einem Schlitten mit Rädern angespannt sind, machen.

Etwas weiter dem Highway entlang finden wir auch noch einen Waschsalon und Duschen. Anchorage rückt näher es ist aber auch schon spät um noch die Attraktionen der Stadt auszukundschaften, deshalb verschieben wir dies auf den nächsten Tag. Wenn wir aber schon in einer grossen Stadt sind, und das Wetter leider nicht auf unserer Seite ist, fahren ins Kino, lachen zum Film „Mamma Mia 2“ und kaufen danach im Walmart ein welcher gleich auf der anderen Strassenseite auf uns wartete. Es ist schon fast Mitternacht, und noch einen Campground aufzusuchen ist relativ schwierig. Überglücklich finden wir nach kurzer Fahrt gegen Süden ausserhalb der Stadt einen etwas grösseren Pull Out. Hier wird nirgendwo hingewiesen das eine Übernachtung verboten wäre und da standen auch schon andere Fahrzeuge.

Wir machen uns schon früh auf in die Stadt und lassen es uns in den riesigen Souvenir Shops gut gehen, besuchen die Ulu Werkstatt und Michael wird von der Verkäuferin sehr schnell davon überzeugt dass er ein solch schönes Messer kaufen muss. Vom Visitor Center in Downtown aus fahren verschiedene Shuttles zu verschiedenen Attraktionen, wie eben auch der Ulu-Werkstatt. Wir entschieden uns noch dafür, ein Superteleobjektiv für unsere Kamera zu mieten um die nächsten Tage auf der Kenai Halbinsel vorbereitet zu sein. Kurz nach Mittag verlassen wir Anchorage nachdem wir beim Lake Hood, den Wasserflugzeugen beim starten und landen zugesehen haben und machen uns auf den Weg auf die Kenai Halbinsel entlang des Turnagain Arms.