5. Teil | Alaska Highway

REISEBERICHT - Mit dem Camper geht die Reise weiter nach Westkanada hinauf Richtung Norden.

REISEBERICHT - Unsere Mitarbeiterin Nicole Rohrer bereist den Nordamerikanischen Kontinent von Juni bis September 2018 und ist momentan in Westkanada (British Columbia und Alberta) unterwegs...

Mit dem Camper geht die Reise weiter nach Westkanada hinauf Richtung Norden.
 

Teil 3: British Columbia & Alberta, Westkanada

Richtung Norden führte uns unser Weg zuerst einmal quer durch Alberta zurück nach British Columbia. In Dawson Creek war unser nächster grösserer Halt. Dawson Creek, die Stadt der Mile 0 wo der Alaska Highway beginnt, nachdem dieser 1942 nach 8 Monaten Arbeit fertiggestellt wurde.

Die 1523 Meilen Strecke zwischen Dawson Creek und Fairbanks wies die Arbeiter mehrmals in die Schranken. Damals gab es nur eines: Bäume zwischen den beiden Städten. Begleitet von den Jahreszeiten, Matsch, Bächen, Permafrost, Hitze, Moskitos, Kälte, Schnee und Eis. Um dieses Vorhaben überhaupt zum Erfolg zu bringen setzte die US Army total 10‘765 Soldaten ein. Gemeinsam wurden zuerst mit Bulldozern die Bäume weggeräumt, einige Männer erkundeten weiter vorne den möglichen Weg, Strassen wurden so gut als möglich hergestellt, Brücken wurden gebaut, es mussten Kompromisse eingegangen werden und das Material in Schuss gehalten werden.

Wir stocken unsere Vorräte auf, erkunden ein wenig das historische Städtchen und lassen uns zu Tuesdays Spezial Chicken Wings zum halben Preis verführen. Das Alaska Highway House ist unserer Meinung nach wirklich sehenswert. Schon allein der dort gezeigte Film ist faszinierend und erzählt natürlich vom Bau der Strasse im Jahre 1942. Weiter gibt es Informationen, Lesestoff und eine schöne Kulisse mit einem Army Jeep und weiteren Gegenständen aus der Geschichte.

Das Walter Wright Pioneer Village Freilichtmuseum hat alte Gebäude aus der Vergangenheit zu sich transportiert und teils restauriert. Besonders interessant war schon der Anblick vieler Gebäude die einfach mit dem LKW transportiert wurden. Wer sich dafür interessiert, welche Gebäude damals wo standen, ist mit der Self-Guided-Tour bestens bedient.

Für uns war allerdings eher der Weg das Ziel, also setzten wir unseren Weg fort nach Norden.

Ein Stopp im Fort Nelson Heritage Museum ist quasi Pflicht für alle Reisenden die Motoren und alle möglichen Fahrzeuge der Vergangenheit mögen. Der Inhaber und Mechaniker besitzt viele alte Autos, Trucks, Baumaschinen, Gebäude sowie einen alten Generator mit 16 Zylinder und 4210 PS welcher zur Erzeugung von Strom für z.B. Fort Nelson betrieben wurden. Alleine der Auspuff ist grösser als zwei hintereinander liegende grosse Männer.

Neben sehr vielen erhaltenen Wracks hält Marl einige Autos selbst in Schuss, und die meisten Oldtimer laufen einwandfrei. Das älteste Stück in seiner Sammlung ist ein Ford mit Jahrgang 1908 mit welchem er die Strecke nach Whitehorse und zurück erst vor einigen Jahren gefahren ist. Gratis kann eine geführte Tour durch das Labyrinth gemacht werden. Hierbei werden viele Geschichten und Details bekannt gegeben.

Auf unserem Weg auf dem Alaska Highway, früher Alcan Highway (Alaska-Canada-Highway), sehen wir nebst wunderschönen Seen, wie z.B. dem Muncho Lake und dem Summit Lake auch immer wiedermal einige Tiere, so z.B. Schwarzbären welche Gras am Strassenrand fressen, Elche welche das Salz am Strassenrand lecken, sowie Bisons welche gemütlich am Highway entlang schlendern. Es gibt auch immer wieder die Möglichkeit Wanderungen zu unternehmen. Diese sind am Strassenrand mit einem Schild beschriftet. Es gibt auch immer wieder verschiedene Campingmöglichkeiten entlang des Highways, sei es auf einem Gouverment Campground, welcher nur gerade das Nötigste hat, bis zu RV Parks welche über Duschen, Waschsaloons und Restaurants verfügen.

Was man sich sicher nicht entgehen lassen sollte, sind die Liard Hot Springs. Beim Campground sind es ca. 5min Fussweg über einen schönen Holzsteg bis man den Pool erreicht. Dieser wurde durch ein hölzernes Gebäude mit Toiletten und Umkleidekabinen erweitert und zudem wurde die Quelle in zwei Pools aufgeteilt. In den ersten direkt an der Quelle setzte ich zwar einen Fuss rein, aber genauso schnell wieder raus, nicht dass es etwa kalt gewesen wäre, es war viel zu heiss. Im Pool etwas weiter unten gelegen lässt es sich allerdings gemütlich den Tag ausbaden.

Frisch gebadet und geduscht geht es am nächsten Tag wieder weiter. Nicht weit von den Liard Hot Springs entfernt, machen wir eine kurze Wanderung zum Smith River Wasserfall, welche mehr ein Abenteuer ist als ein Spaziergang. Da das Wetter die letzten Tage nicht nur aus Sonnenschein bestand, war der Weg etwas matschig und ziemlich steil, so dass es sogar provisorisch ein Seil hatte welches einem beim Ab- und Aufstieg half. Wenn es das Wetter zulässt, kann man auf dem Weg in den Norden immer mal wieder eine kürzere oder längere Wanderung unternehmen.