8000 Km von Seattle nach Alaska

REISEBERICHT - Auführlicher und packender Bericht unserer Kundin Gabi Cincera über Ihre Reise im Truck Camper von Seattle bis Alaska!

Mit vielen Vorstellungen, Wünschen, Ideen und einer ins stocken geratenen Reiseplanung habe ich mich bei Para Tours zu einem Beratungsgespräch angemeldet. Hans-Peter Riesen hat mich überaus kompetent beraten und mir auf unsere Wünsche zugeschnittene Vorschläge gemacht. Mit vielen persönlichen Tipps, Anregungen und nun klarem Durchblick konnte ich die Planung konkret in Angriff nehmen und wenige Wochen danach auch buchen.

Diese Reise war ein einziges grosses Abenteuer mit vielen Highlights, davon möchte ich aber nur ein paar herauspicken.

 

Nach einem langen Flug mit Condor sind wir in Seattle gelandet, wo wir die ersten drei Tage verbrachten. Diese Stadt ist toll und das Wetter war super. Am vierten Tag unserer sechswöchigen Reise haben wir bei GoNorth unserern TruckCamper übernommen. Nach einer umfassenden Einführung durften wir losfahren. GoNorth steht unter Schweizer Leitung und erlaubt das befahren aller Strassen, also auch Schotterpisten. Alle Fahrzeuge bekommen einen Namen, unser Melvill war ein grosser grüner 4x4 Pickup mit einem "Häuschen" hintendrauf. Für unseren Trip war er das perfekte Fahrzeug und wir haben ihn am Schluss der Reise nur ungern wieder zurück gebracht !

Da wir in Seattle starteten, haben wir es uns nicht nehmen lassen, zuerst den Olympic NP für drei Tage zu besuchen. Die Strände mit dem vielen Schwemmholz sind einfach traumhaft schön. Mit der Fähre kommend sind wir dann problemlos in Kanada eingereist. Victoria, Vancouver Island und Vancouver waren die nächsten Stationen bevor es danach durch British Columbia und den Yukon immer nordwärts Richtung Alaska ging. In Kurzform, vom Cariboo Highway zum Cassiar Highway mit Abstecher nach Stewart/Hyder, Boya Lake, Watson Lake, Whitehorse bei knapp 30 Grad Hitze !, Klondike Highway mit einem Tagesabstecher auf dem Dempster Highway, Dawson City, Top of the World Highway über Fairbanks zum Denali NP.

Im Denali NP haben wir unseren Camper für drei Nächte auf dem Teklanika Campground bei Meile 29 der Parkroad abgestellt (das war ein super Vorschlag von Hans-Peter). Ab dort kann man den Park nur noch per Bus erkunden. Das ist aber perfekt organisiert, die Fahrer erklären viel und halten an wenn Tiere zu sehen sind, auch darf man Halt rufen wenn man z.B. ein Foto machen will. Es gibt sowieso immer wieder Stopps und kurze Pausen und man hat auch die Möglichkeit den Bus zu verlassen um mit einem nachfolgenden Bus weiter zu reisen. Am ersten Tag sind wir bis zum Wonderlake bei Meile 85 gefahren und am zweiten Tag nochmals bis zum Eielson Visitorcenter bei Meile 66. An diesem Tag hatten wir sogar das Glück den Mount Denali, den höchsten Berg Amerikas zu sehen. An beiden Tagen sahen wir Grizzly Bären, Karibus und Elche.

Nach dem Denali NP ging die Reise über den landschaftlich wunderschönen Denali Highway weiter, eine 133 Meilen lange Schotterpiste. Dem Richardson Highway in südlicher Richtung folgend erreichten wir schliesslich Valdez.

Von Valdez aus kann man den Prince William Sound per Boot erkunden. Bei Stan Stephens Cruises haben wir Tickets für die neunstündige Fahrt zum Meares Glacier gekauft. Am nächsten Morgen haben wir uns dann um sieben Uhr am Bootssteg eingefunden. Trotz des trüben Wetters war dieser Tag ein absolutes Highlight, die Weite der Landschaft war zwar in ein sattes Grau gehüllt aber wir haben trotzdem viel gesehen und erlebt. Seeotter, Weisskopfseeadler, Stellersche Seelöwen, kleine Inseln und dann den Gletscher. Wow, einfach unglaublich grossartig und auf den Eisschollen dösten Robben. Der Kapitän hat den Motor ausgeschaltet und wir konnten es einfach nur geniessen!!! Nach einer Dreiviertelstunde haben wir den Platz dort wieder verlassen und wenn das nicht schon genug gewesen wäre, tauchte ein Buckelwal vor dem Boot auf. Dieser hat uns eine halbstündige Show geboten indem er etwa zehn mal aus dem Wasser sprang. Das war dann noch das i-Tüpfelchen eines grossartigen Ausfluges auf einem super Boot mit einer motivierten und freundlichen Crew!

Nachdem wir Valdez verlassen haben führte uns der Weg über den Glenn Highway und Anchorage zur Kenai Halbinsel. Da möchte ich nur noch Homer als Highlight herauspicken. Alaska ohne Bären !!! Das geht gar nicht, also Schwarzbären haben wir viele gesehen am Cassiar Highway und Grizzlies von weitem im Denali NP aber diese Braunbären wollte ich unbedingt auch von nahem vor die Linse bekommen.



Das Wetter war perfekt und wir freuten uns auf den vorgebuchten "Volcano and Bears" Tagesausflug. Bei Sasquatch Alaska Adventure wurden wir gleich mit dem passenden Schuhwerk ausgerüstet, Fischerstiefel bis zur Hüfte, und ja, die machten Sinn, wir standen mehrmals mehr als nur knietief im Wasser ! Wir waren neun Gäste und dann noch die Piloten. Mit zwei kleinen Flugzeugen starteten wir in Homer zum etwa einstündigen abenteuerlichen Flug in den Katmai NP mit einer Landung direkt am Strand. Die beiden Piloten waren erfahrene Bärenguides und haben uns ruhig und besonnen zu den Bären geführt. Wir hatten das Glück eine Mutter mit drei Jungen, ein grosses Männchen und nochmals einer Mutter mit einem Jungen zu sehen. Es war eine ausserordentlich schöne Begegnung mit diesen Grizzlybären und wir kamen diesen Tieren wirklich sehr nahe, zum Teil keine 15 Meter.

Am Abend zurück in Homer habe ich dann auch ihn noch gross vor die Linse bekommen. Weisskopfseeadler sahen wir zwar viele aber dieser setzte wenige Meter vor mir zur Landung an, super !!!

 

Alles in allem diese Reise war sooooo toll und das Wetter auch noch viel wärmer und schöner als erwartet. Am 22. Mai 2017 starteten wir in Seattle und sechs Wochen und 8000 km später mussten wir dann unseren Melvill schweren Herzens wieder bei GoNorth in Anchorage abgeben. Tiere, Natur und Landschaft ohne Ende, wer das liebt ist in Alaska definitiv am richtigen Ort !

Das war unserer erste Reise nach Alaska aber wohl kaum die Letzte und ja, ich werde mich gerne wieder bei Para Tours beraten lassen....